Wifo plant ein Dialogevent zum Wohlstand und Frieden

Herausfordernde Zeiten

GREVEN. (bn) Krieg in der Ukraine, Handelsblockaden, neue Konfliktlinien. Für die Wirtschaft, erklärt Udo Storck, Vorsitzender des Grevener Wirtschaftsforum, sind das hoch komplexe und wichtige Thema. „Deswegen habe ich mich via Wifo mit drei weiteren Wirtschaftsvereinen zusammengeschlossen. Wir werden ein Dialogevent am FMO durchzuführen", erklärt der Geschäftsführer von Masterfoam aus Greven.

Die Veranstaltung im September läuft unter dem Arbeitstitel „Wohlstand und Wirtschaft in herausfordernden Zeiten drehen. Beteiligt sind dabei auch VWO Osnabrück, WVS Kreis Steinfurt und WIN Münster.

Soviel ist für Storck klar: „Der russische Angriffskrieg und die daraus gestärkten Russland-China-Beziehungen werden zur Instabilität der derzeitigen multipolaren Weltordnung führen.“ Mit hohen Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Wohlstand in der Region. Insbesondere, aber nicht nur für die westfälischen Unternehmen mit hohem Exportanteil habe das eine hohe Relevanz.

Sicher sei die Globalisierung nicht am Ende, aber sie müsse sich diversifizieren, erklärt er auf Nachfrage: „Wir Unternehmen müssen bei Standortentscheidungen in Szenarien denken und Risiken vermehrt verteilen.“

Ein Engagement in China sei sicher weiter angebracht, sagt der Grevener, der mit seinem Unternehmen international unterwegs ist. Aber zusätzlich sei es auch notwendig, sich in vielen weiteren Regionen der Welt eine Präsenz aufzubauen, um eine zu einseitige Abhängigkeit zu vermeiden.

Deutlich sei bei den Gasspeichern aufgezeigt worden, dass kritische Infrastruktur in eigenen Händen bleiben müsse.

Auch müsse sich Deutschland bei Zukunftstechnologien autark aufstellen. Nur als ein Beispiel von vielen: Es sei sicher lobenswert, wie das Satelliten-Netzwerk Starlink von Elon Musk der Ukraine beispringt. Storck: „Aber können wir es zulassen, dass Länder im Krisenfall von Einzelpersonen abhängig sind?“

Das Münsterland sei ein Exportmotor – aber um nicht noch weitere Wohlstandsverluste hinnehmen zu müssen, könne man sich nicht nur auf Europa als Absatzgebiet begrenzen. Man müsse auch aus den Erkenntnissen der letzten Jahre (Covid, Halbleiter, Russland-Angriff) Lehren ziehen und die richtigen Maßnahmen für die Zukunft ergreifen. Der Wifo-Vorsitzende: „Es ist ein bitterer Krieg – mindestens müssen wir diese Zeitenwende für die richtigen Weichenstellungen nutzen.“

Abdruck aus den Westfälischen Nachrichten vom 7.4.2023

Autor Günter Benning

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Ort
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