„Wir sind froh, den Netzwerkgedanken beim Unternehmensfrühstück wieder einmal ausleben zu können, denn das live Zusammentreffen ist nicht durch Zoom und Co. zu ersetzen“, freute sich Roland Bendig, stellvertretender Vorsitzender des Wirtschaftsforum Greven über die rege Teilnahme der rund 40 Unternehmerinnen und Unternehmer.
„Herzlich willkommen an der Mergenthaler Straße, die übrigens voll ist“, begrüßte Stefan Deimann, Geschäftsführer der GFW zum Unternehmensfrühstück. Gleichzeitig kündigte er ein neues Gewerbegebiet mit 35.000 qm2 an der Gutenbergstraße an, das in den nächsten zwei bis drei Jahren erschlossen sein soll. Erfreulich, dass Jens Korber für sein Unternehmen Münsterland Plus an der Mergenthaler Straße noch Platz gefunden hat, denn den brauchte der 33-Jährige dringend, wie er in seinem Vortrag berichtete.
Nach der Gründung 2011 als Ein-Mann-Betrieb in einer 34qm2 großen Garage in Westbevern-Vadrup, wuchs das Unternehmen für Garten- und Landschaftsgestaltung rasant. 2014 erfolgte der Umzug nach Greven. Doch auch die Hofstelle in Guntrup wurde schnell zu klein, sodass der erste Stein für das neue Betriebsgelände an der Mergenthaler Straße Ende 2018 gelegt wurde. Von eigener Hand, denn viele Arbeiten, z. B. Erd- und Pflasterarbeiten, konnte das Team von Münsterland Plus selbst durchführen.
54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten in Schichtarbeit im Unternehmen. Wer dabei nur an Landschaftsarchitekten und Landschaftsgärtner denkt, liegt falsch. Denn das große Leistungsspektrum von Münsterland Plus erfordert weit mehr Kompetenz. So beschäftigt Korber u.a. auch Zimmermänner, Kraftfahrer und Straßenbauer. Neben innovativer Gartengestaltung, bei der Münsterland Plus u. a. als Spezialist für Dachbegrünungen, Naturstein und seit diesem Sommer für Poolbau bekannt ist, hat das Unternehmen auch eine Volleintragung für den Straßen- und Tiefbau.
Damit kann das Team auch Asphaltarbeiten und den Glasfaserbau abdecken. Recycling ist ebenfalls ein wichtiges Thema, denn rund 80 Prozent aller Naturmaterialien verwendet das Unternehmen weiter, indem z. B. Boden aufgearbeitet oder Grünschnitt zu Rindenmulch verarbeitet wird. „Wir machen zwar viele Großprojekte wie die Yorkhöfe in Münster, aber auch immer noch gerne den kleinen Einfamilienhaus-Vorgarten, in dem die Stufe wackelt.“, betont Korber, für den individuelle feine Details einen Garten erst ausmachen. Das Einzugsgebiet von Münsterland Plus erstreckt sich – logistisch an der A1 orientiert – von Rheine über Münster bis nach Osnabrück.
In seinem Vortrag ging Korber neben der Entwicklungsgeschichte von Münsterland Plus auch auf seine Unternehmensphilosophie ein. Ausbildung ist dem Chef ein persönliches Anliegen. Selbst hat er seine Ausbildung zum Landschaftsgärtner beim Grevener Garten- und Landschaftsbau Martin Pott absolviert und danach das Fachabitur in Agrarwissenschaften und ein Studium zum Garten- und Landschaftsingenieur an der Fachhochschule in Osnabrück draufgesetzt. Für seine aktuell 17 Azubis bietet Korber Zusatzunterricht zur Berufsschule und einen eigenen Übungsplatz an. Events wie Paintball oder Kartfahren halten das junge Team bei Laune. 32 Bewerbungen auf sechs Ausbildungsplätze in diesem Jahr sprechen für sich. Auch im Bereich Kundengewinnung ist Korber zukunftsorientiert aufgestellt und nutzt Social-Media-Plattformen wie Houzz und Pinterest und setzt auf ein gut gepflegtes Google-Profil mit aktuellen Projektberichten und authentischen Kundenbewertungen.
Im kommenden Jahr feiert Münsterland Plus zehnjähriges Bestehen. Bis dahin soll auch der 1.500 qm2 große Büro-Schaugarten fertig sein, in dem Kunden sich künftig vor Ort inspirieren lassen können. Auf die Frage, wie groß das Unternehmen noch werden solle, antwortete Korber schmunzelnd: „Platz hätten wir hier noch, aber vor neun Jahren hätte ich auch nie an das Wachstum gedacht, das wir bis heute erreicht haben.“