"Ins Homeoffice können wir unsere 130 Produktionsmitarbeiter nicht schicken"

Wifo Halbjahresbericht - Stegemann Lohnverpackungen und Logistischer Service e.K.

v.l.: Reinhard Stegemann, Henry Stegemann und Charly Stegemann

Wifo Halbjahresbericht - Stegemann Lohnverpackungen und Logistischer Service e.K.

Seit April 2019 ist Henry Stegemann Assistent der Geschäftsleitung bei Stegemann. Sein Vater Reinhard Stegemann ist seit 1986 als kaufmännischer Angestellter in dem Unternehmen für Lohnverpackung und Logistischen Service tätig. Nach dem Tod seines damaligen Chefs, Gottfried Strotmann, kaufte er das Unternehmen und firmierte es um. Seitdem setzt das Unternehmen seinen Wachstumskurs fort - erfolgreich.

„Die Auftragslage sieht so aus, dass wir uns nicht beschweren können. Wir sind gut ausgelastet“, berichtet Henry Stegemann. Am Hauptstandort Up’n Nien Esch 14 arbeiten insgesamt ca. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – der Großteil davon in der Produktion. Was genau sie dort machen? Da muss Henry Stegemann ausholen, denn Stegemann steht für weit mehr als „nur“ Verpackungen. „Wir übernehmen für unsere Kunden das, wofür sie selbst keine Ressourcen in Form von Personal, Maschinen oder Zeit haben“, erklärt er. Ein Großteil der Kunden kommt aus der Pharmabranche. Seit der Einführung der Serialisierung von Arzneimitteln, zum Schutz vor Fälschungen und zur Rückverfolgbarkeit, ist Stegemann eines der Unternehmen, die die Seriennummern auf Arzneimittelpackungen drucken dürfen. In Greven werden Arzneimittel
für Kunden aus ganz Deutschland und Europa um- und verpackt sowie z.B. Beipackzettel ausgetauscht, Faltschachteln neu bedruckt oder etikettiert sowie 100%-Kontrollen durchgeführt. Und das darf längst nicht
jedes Unternehmen. Um diese Dienstleistung für Kunden der Pharmaindustrie durchführen zu dürfen, bedarf es einer Genehmigung der Bezirksregierung Münster, der sogenannten Herstellungserlaubnis gemäß §13 AMG sowie dazugehöriger GMP (Good Manufacturing,Practice) Zertifikate. Diese werden erst nach erfolgreich bestandenen Inspektionen der Bezirksregierung erteilt und werden im 3-Jahres-Rhythmus wiederholt. Auch jeder Pharma-Kunde ist verpflichtet, in regelmäßigen Abständen Qualitätsaudits durchzuführen. „Das Qualitätsmanagement bei Stegemann hat daher gut zu tun, bringen doch Zertifizierungen immer einen sehr hohen Dokumentationsaufwand mit sich“, erklärt Henry Stegemann.

Neben dem Pharmabereich ist Stegemann außerdem für Kunden in der Kosmetikbranche sowie im Hygienebereich tätig. Kosmetik- und Hygieneprodukte werden in der Produktion von Stegemann codiert oder zu Sets zusammengestellt, konfektioniert, kommissioniert, gelagert und auch versendet. Das Unternehmen unterstützt seine Kunden auch bei Fragen zu möglichen Verpackungsvarianten oder bei der Organisation von Verpackungsmaterialien für die unterschiedlichen Waren. „Ja, auch Desinfektionsmittel codieren und verpacken wir in großen Mengen und haben durch Corona einige Anfragen mehr erhalten“, bestätigt Henry Stegemann.

Ein weiterer Bereich ist die Dienstleistung für Druckereien, für die u. a. Kalender, aber auch aufwendige Farbund Musterkataloge, z. B. für die Automobilindustrie, erstellt werden. Für Marketingaktionen stellt das Unternehmen Give-aways und Displays zusammen. Als großes Lager, u. a. für Werbemittel, wird der Standort am Hansaring genutzt. Insgesamt bewirtschaftet Stegemann über 11.000 qm2 Fläche und lagert im Durchschnitt ca. 5.000 Paletten. Der Standort Greven sei für das Unternehmen ideal. Denn für viele Kunden übernimmt das Unternehmen auch den Versand. Die unmittelbare Nähe zum großen DHL-Versandzentrum sei dafür ein klarer Vorteil.

Natürlich habe sich das Unternehmen im Rahmen der Corona-Pandemie etwas anders sortieren müssen, aber wirkliche Einschnitte habe es nicht gegeben, berichtet Henry Stegemann. So wurden u. a. Schichtzeiten geändert, zusätzliche Pausenräume geschaffen und auch an den Packstationen müssen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den vorgeschriebenen Abstand einhalten. „Wir setzen die notwendigen Maßnahmen um und haben zum Glück einsichtige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber ins Homeoffice können wir unsere 130 Produktionsmitarbeiter nicht schicken“, erläutert er weiter. Für die Kolleginnen
und Kollegen in der Verwaltung waren ohnehin neue Büros in Planung, die pünktlich zur Corona-Krise Anfang des Jahres fertiggestellt wurden: „Wir wussten gar nicht, wie sehr wir unseren Besprechungsraum mit neuer Multimediaausstattung für Videokonferenzen und die vier zusätzlichen Büro-Arbeitsplätze in diesem Jahr brauchen würden. Es war perfektes Timing“, freut sich Henry Stegemann rückblickend.

Aber auch nach vorne schaut der 24-Jährige optimistisch. Das Unternehmen, in das auch sein Bruder Charly (23) 2020 eingestiegen ist, soll weiterwachsen. In Zukunft etwas digitaler, denn: „Unsere Kunden sind
digital gut aufgestellt und wir haben in diesem Jahr gemerkt, dass vieles online machbar ist. Sicher werden wir dies in der Zukunft beibehalten und damit Zeit und Kosten sparen.“ Und so steht auf der Webseite des Unternehmens auch optimistisch: „Wir packen das!“

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HENRY STEGEMANN, STEGEMANN LOHNVERPACKUNGEN UND LOGISTISCHER SERVICE E.K.

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